Reisetagebuch Norwegen 2012     (21.07. - 05.08.2012)

Eines vorweg: Unser Plan, unterwegs gleich dieses Tagebuch zu schreiben scheiterte an fast immer fehlendem WLAN - scheinbar waren wir nicht weit genug im Norden...


Samstag, 21.07.2012: Körbelitz - Rostock - Gedser - Farøbroen

 

Mal wieder viel zu spät machen wir uns auf den Weg gen Norden. In Sachsen-Anhalt (und Thüringen und Sachsen und Niedersachsen) ist Ferienbeginn und entsprechend schleppend läuft es auf dem westlichen Berliner Ring bis zum Dreieck Wittstock.

 

Wir beruhigen uns gegenseitig, dass wir eben die nächste Fähre nehmen, die fahren ja alle zwei Stunden - doch die Dame am Schalter spricht von einem Problem... Und als wir in die Wartespur einbiegen, stehen erschreckend viele Fahrzeuge vor uns.

Also Kaffee kochen, Abendbrot essen, im Hafen herumlaufen, ein Stück vorfahren - doch die "Prins Joachim" fährt um 19 Uhr ohne uns. Hmm.

Die "Skåne" läuft ein, kurz darauf die "Tom Sawyer". In die Reihen der Lkws neben uns kommt Bewegung.

Die nächste Fähre um 21 Uhr wäre dann die letzte für heute. Ärgerlich, aber auch nicht ganz soo schlimm, schließlich könnten wir im WOMO schlafen.

Die "Kronprins Frederik" läuft wieder in den Hafen ein und dreht - wir sehen ziemlich dicht ein zweites Scandlines-Schiff ("Aurora"), das nach endlosen Minuten plötzlich vollen Schub rückwärts läuft... Das war knapp!

Oder auch nicht: Wir bekommen die Information, dass sich die Schiffe berührt haben, man auf die Hafenpolizei wartet und dann entschieden wird, ob die Kronprins Frederik wieder ablegen darf oder ob evtl. das nächste Schiff diese Tour übernimmt...

Aber dann tut sich was. Da sich die Reihen vor uns mächtig gelichtet haben, rollen wir endlich an Deck. Es ist inzwischen 23 Uhr.

Der Rostocker Hafen in der Nacht sieht toll aus, wir sehen die hell erleuchtete "Constellation" - wir haben sie schon einmal 2006 bei Olden gesehen...

Als wir morgens um 1 in Gedser von Bord rollen, trudeln wir in der Kolonne mit. Erst an der Farø-Brücke biegen wir zum Stellplatz ab und legen uns noch den Rest der Nacht schlafen.

 


Sonntag, 22.07.12: Farøbroen - Helsingør - Helsingborg - Orust

 

Blauer Himmel mit Wolken überrascht uns am Morgen, gegen 10 fahren wir auf der dänischen Autobahn E55/E47 weiter Richtung Helsingør. Fast ohne Halt dürfen wir auf die "Tycho Brahe" auffahren und überqueren den Öresund bei schönstem Fotowetter.

 

Auf der schwedischen E6 ziehen sich die Kilometer und die kurze Nacht steckt uns noch in den Knochen. So biegen wir vor Uddevalla zur Insel Orust ab und gelangen bereits 18 Uhr zum Campingplatz bei Stocken.

Leider wird es nichts mit dem Sonnenuntergang, weil sich der Himmel zunehmend zugezogen hat und es neben dem Sturm auch noch zeitweise regnet.

 

Hier enttäuscht uns unser WOMO: die Dachfenster klappern heftig im Sturm und reißen in den dünnen Halterungen, so dass wir notgedrungen die Dachfenster ganz geschlossen lassen müssen. Auch die Seitenfenster müssen verriegelt bleiben, so kurbeln wir nur die Autofenster einige cm nach unten...

 

Nach dem Abendessen laufen wir noch zum Strand: eine Badestelle mit Kiosk (!) ca. eine halbe Stunde vom Campingplatz entfernt. Der Blick auf die vorgelagerten Inseln ist schön, aber wir haben nur das Fernglas dabei.

Einen Hundestrand gibt es auch und direkt am Platz kann man Kajak fahren und ausleihen.


Montag, 23.07.12: Orust - Beitostølen

 

Nachdem wir das nächtliche Sturmgeheule doch ganz gut überstanden hatten, war am Morgen erst mal eine Dusche fällig.

Recht gemütlich ging es dann zurück zur E6 (wir sahen die Uddevalla-Broen diesmal von der Seite ;) ) und den ersten Stop gab es wie fast immer in Halden.  

 

Endlich in Norwegen!

Vollgetankt steuerten wir kurz darauf nach Moss, zum Fährhafen.

Erst als wir an Deck standen und gegen den Wind kämpften, kamen mir Zweifel, ob das eine so gute Idee war bei dem Sturm?

Jedoch hielt sich der Wellengang in Grenzen und wir waren gut durchgelüftet relativ schnell auf der anderen Seite des Oslofjords in Horten.

Über die E18 mit ihren zahlreichen Tunneln und die 285 gelangen wir zum Tyrifjorden und auf "unsere" E16. Auf dieser bleiben wir und fahren die wohlbekannte Strecke ins Valdres. Nur biegen wir in Fagernes auf den Rv 51 ab, die Strecke über die Valdresflya.

Und da es heute bereits spät genug ist, machen wir im ersten Camping in Beitostølen Halt.

Heute nehmen wir auch Strom. Da wir erst nach 21 Uhr angekommen sind und auch noch eine Weile unterwegs sind zu Dusche und Küche, stellen wir angenehm überrascht fest, wie lange es abends trotz Regen und düsteren Wolken nicht wirklich dunkel wird...

 


Dienstag, 24.07.12: Beitostølen - Valdresflya - Gamle Strynefjellsvegen - Maløy

Bitihorn
Bitihorn

Der nächste Morgen bringt wieder Regen und graue Wolken.

Wir folgen der Straße 51 hinauf ins Fjell - und sehen plötzlich sonnenbeschienene Berghänge, das uns wohlbekannte Slettefjell, das Bitihorn und im weiteren Straßenverlauf grandiose Fjell-Landschaften mit vielen Schneeresten.

Unsere Fotostops werden zahlreicher und länger. Kathrin versucht einen Barfuss-Handstand auf einem Schneefeld - anschließend jammert sie über ihre kalten Füße ;)

In Randverk essen wir eine leckere Pizza und trinken Kaffee. Danach geht es weiter in Richtung Rv15. Auf den letzten Serpentinen eine Straßenbaustelle mit Ampelregelung und einem vorausfahrenden Geleitfahrzeug.

 

Wir haben die Strecke nach Lom gar nicht so schön in Erinnerung, wahrscheinlich, weil wir heute bergauf fahren.

In Lom sehen wir im Vorbeifahren die Stabkirche und die Reisebusse davor, wir halten nicht an. Wohl aber am Polfossen, an dem wir unsere Graufilter ausprobieren.

 

In Grotli biegen wir zum Gamle Strynefjellvegen ab. Die Straße sind wir zwar schon einmal gefahren, jedoch können wir uns nicht daran erinnern, dass sie auf dieser Seite nicht asphaltiert war.

Gamle Strynefjellsvegen
Gamle Strynefjellsvegen

Schmal und kurvig, stellenweise ausgewaschen zieht sie sich in die Berge hinauf. Zunehmend liegt Schnee am Straßenrand. Wir kommen nur sehr langsam voran. Und die Schneefelder werden dicker und größer. Der oberste See an der Seilbahnstation ist fast völlig zugefroren, die Eisschollen und Spalten im Wechsel mit den freien Wasserflächen sind sehr fotogen.

Danach geht es wieder abwärts, es ist grüner, der Schnee wird seltener, und der Bach fällt rauschend über die Felsen. Und die Aussicht... Das Gebäude am Videfossen ist neu.

Steil geht es in Serpentinen hinunter ins Tal, bis wir wieder auf die Straße 15 treffen, die hier aus dem Tunnel kommt.

Refviksanden
Refviksanden

Am Jostedalsbreen Nasjonalparksenter und Strynevatnet vorbei fahren wir über Stryn, kurz am Nordfjord entlang, weiter am Ufer des Hornindalsvatnet (der tiefste Binnensee Europas) nach Nordfjordeid und wieder am Nordfjord entlang bis zur singenden Brücke von Maløy. 

Richtung Krakenes fyr geht es wieder in engen Kurven bergauf und schließlich nach Refvik. Zum Glück kommt uns im Ort nur ein Auto entgegen.

 

Am Strand suchen wir uns einen schönen Stellplatz mit Blick aufs Meer, dann stürzen wir an ans und ins Wasser. Der Sturm pfeift von Land und die Wellen prallen ans Ufer, gegen den Wind - eine neue Erfahrung.

Nach fast einer Stunde erscheint die untergehende Sonne am schmalen wolkenfreien Horizont und wir produzieren eine Menge von Fotos.

Es ist einfach unheimlich beeindruckend... und wir können uns nicht trennen.


Mittwoch, 25.07.12: Maløy - Westkapp

Morgens zaubert die Sonne Lichtinseln in die düstere Sturmlandschaft. Wir frühstücken ausgiebig, zahlen die Campinggebühr (Kasse des Vertrauens, Briefumschläge und ein Stift liegen bereit) und als wir endlich an den Strand wollen, folgt natürlich Regen.

Unseren ursprünglichen Plan, die Insel per Rad zu erkunden, legen wir auch ad acta. Gegen Mittag, als wir das Campingklo geleert haben, schickt die Sonne wieder einzelne Strahlen durch Wolkenlöcher.

Wir fahren also erst einmal zum Leuchtturm "Krakenes fyr". Die Felsen in der Brandung sind ein lohnendes Fotomotiv, wir verbringen viel Zeit im alten Hafen...

Als uns der Hunger überfällt, laufen wir hinauf zum Leuchtturm, um die leckeren Waffeln zu essen - leider alles geschlossen und in der Tür liegt ein mit Steinen beschwertes Schild: "Das Kafe ist niedergelegt". Schade.

(Übernachtungsgäste dürfen aber noch dort schlafen).

Also gibt es Kaffee und einen Snack im WOMO und wir überlegen die weitere Route. Ich war überrascht von der teilweise extrem schmalen Straße hierher - am Kannesteinen war sie, dachte ich, noch schmaler - trotzdem mit WOMO dorthin oder lieber nicht?

Wir entscheiden uns dafür, zu fahren und hoffen auf Abendsonne und evtl. einen Übernachtungsplatz.

Zuerst biegen wir im Tal wieder zum Refviksanden ab und fahren die Ringstraße über Vedvik - Halsør, zum Leuchtturm Kongenes fyr wären wir bei schönerem Wetter auch gern gelaufen.

Die Straße zum Kannestein ist genauso eng, wie alle anderen, also gut fahrbar ;)

Am großen Schild am Parkplatz fällt uns als erstes ins Auge:

Bobil Camp FORBUDT!

Schade, aber okay.

Etwas kleiner, dafür in drei Sprachen: Es ist verboten, Steine zu entfernen. Logisch, oder? Als wir kurz darauf eine Litauerin mit ihren Söhnen sehen, die einen kleinen Felsen ins Auto schleppen, sind wir einfach baff.

 

Auf die Abendsonne warten wir übrigens vergebens. Wir verbringen mehrere Stunden mit Graufilter am Stein; der Felsen, der anfangs vom Meerwasser umspült wurde, fällt zusehends trocken: es ist Ebbe. Micha versucht auch ein Gruppenbild in Langzeit mit Fernauslöser, das ist lustig.

Zurück nach Maløy und über die schöne Brücke bei 6 m/s Windgeschwindigkeit (gestern abend waren es 11). Auf der 618 geht es nach dem Tanken weiter in Richtung Selje.

Den Campingplatz lassen wir eher unabsichtlich rechts liegen, im Reiseführer steht noch ein zweiter. Über ein wunderschönes Fjell fahren wir zur anderen Seite der Halbinsel und folgen der 620 bis Leikanger, dann nach Eltvika.

Immer schmaler wird die Straße, auf den letzten Kilometern vor Eltvika wird es zwischen überhängender Felsand und Küstenabhang extrem eng...

Und hier soll ein Campingplatz sein?!

Unsere Zweifel sind berechtigt, schließlich stehen wir am Ende des Weges in einer Wendeschleife. Nette Dorfbewohner meinen, dass wir doch einfach hier übernachten könnten, es ist auch schon nach 21 Uhr. Und uns erscheint das etwas angenehmer, als die gefährliche Straße jetzt zurückzufahren.


Donnerstag, 26.07.12: Vestkapp - Runde

unser Übernachtungsplatz
unser Übernachtungsplatz

In der Nacht regnet es fast durchgehend. Morgens hellt es zwar etwas auf, aber im Niesel fahren wir den schmalen Weg zurück bis zum Beginn der asphaltierten Strecke.

An der Kurve ist ein größerer Platz, wir frühstücken und machen ein paar Fotos, dabei entdecken wir alte (deutsche?) Geschützstellungen einschließlich der Bunker...

Zum Vestkapp wollen wir auf jeden Fall. Also zurück nach Leikanger und entlang der drei Seen hinauf zum Abzweig. Auch wieder eine sehr schmale Straße, aber wenigstens nicht 10m über dem Meer :)

Pferde am Vestkapp
Pferde am Vestkapp

In Abständen gibt es natürlich Ausweichstellen, so fahren wir vorausschauend und langsam um die zahlreichen Kurven.

Plötzlich staunen wir nicht schlecht: in einer Felsnische stehen vier Pferdchen. Natürlich halten wir an, sofort kommen sie heran und stecken die Köpfe durchs Fenster! Kathrin ist schnell draussen und trennt sich erst von den vieren, als das nächste Auto sich von hinten nähert...

Vestkapp im Nebel
Vestkapp im Nebel

Oben am großen Parkplatz angekommen, pfeift der Wind, es ist recht wenig Besuch da. Drei Schafe grasen auf dem Plateau, der Turm verschwindet schnell im Nebel. Es ist etwas gespenstisch.

Wir ahnen die Inseln um uns herum, die Sicht ist nicht besonders. Und das Cafe mit den genauen Koordinaten an der Hauswand (62°11'18"N - 5°7'33"Ø) ist eingezäunt und scheint umgebaut/renoviert zu werden.

Eine Pechsträhne scheinbar...

Kathrin drängelt, sie sucht das alte Brot heraus, um es bei der Rückfahrt an die Pferde zu verfüttern.

Eltvika
Eltvika

Also halten wir auf dem Rückweg und lassen sie aus dem WOMO, die Pferde sind entlang der Straße verteilt und sie hat Mühe, das Brot gerecht zu teilen ;)

Wir sind neugierig auf den Strand Eltvika geworden, also biegen wir dorthin ab.

Der Parkplatz ist ziemlich voll, Surfer in Neopren-Anzügen laufen herum.

So beobachten wir interessiert ihre Versuche, es scheint ein Lehrgang zu sein und einige Versuche sehen doch recht wackelig aus.

Goksøyr  (Runde)
Goksøyr (Runde)

Schließlich trennen wir uns vom Surfstrand und fahren in Richtung Runde auf der 620 - 61 bis zur Fähre Koparnes-Arvik, die wir gerade ablegen sehen. Wir müssen eine halbe Stunde warten, bis die nächste kommt.

 

Die Strecke nach Runde ist gut ausgeschildert und über interessante Brücken gelangen wir schließlich zur Insel.

Den Campingplatz finden wir auf Anhieb, es ist voll hier.

Im Kiosk erzählt uns K. Goksøyr, dass alle anderen auf den Felsen auf die Papageitaucher warten, zeigt uns auf einem Faltplan der Weg zu den Vogelklippen. Es ist kurz nach 20 Uhr - bis 21 Uhr oben zu sein, könnten wir schaffen.

 

Also stellen wir schnell das WOMO an die Kaimauer, schließen Strom an, ziehen uns geländetauglich an und marschieren los.

Kurz darauf keuchen wir an der steilen Asphaltstrecke den Berg hinauf...

Etwas einfacher geht es über die Hochebene bergauf Richtung Kaldekloven.

Als wir dort ankommen, schauen wir respektvoll in die Tiefe und wenden uns nach links. Erst sehen wir die kleinen schwarzen Punkte unter uns gar nicht - es ist alles voll von Papageitauchern!

Auf der anderen Seite sitzen viele Fotografen am steilen Berghang oberhalb des Zauns...

Wir schauen erst mal von unserer Seite aus, spähen vom Rand des Felsens immer mal wieder nach unten und sehen einzelne Vögel verstreut sitzen.

Irgendwann sind auch wir links unten am Zaun und belagern die Papageitaucher mit unseren Kameras aus nächster Nähe.

Beeindruckend!

Erst nach 23 Uhr verlassen wir die Klippen und laufen über das Fjell zurück zum WOMO. Schnell noch die Bilder auslesen, bevor wir ins Bett fallen.

> Fotos


Freitag, 27.07.2012: Insel Runde

So verpassen wir die erste Morgensonne. Erst spät nutzen wir die Dusche am Zeltplatz und frühstücken in der Fast-Mittagsonne.

 

Bei dem schönen (und windstillen) Wetter radeln wir entlang der Straße zum Leuchtturmhäuschen und zum Hafen. Wir beobachten die Ausfahrten der Aquila und der Rundø. Der Hafen kann durchaus mit den Häfen auf den Lofoten mithalten...

An der Brücke vorbei führt ein Fahrweg zum westlichen Ende der Insel, ein lauschiges Plätzchen zum Übernachten, obwohl Camping hier verboten ist.

Wir sehen auch den gut besuchten Kormoranfelsen. 

Auf den Klippen ist es einfach schön: Wollgras, blaues Meer, jagende Kormorane.

Und plötzlich entdeckt Kathrin (mal wieder) Delphine! Mehrere Tiere bewegen sich in Grüppchen vor der Küste entlang. Nur schwer gelingt uns ein Schnappschuß der immer wieder auftauchenden Rückenflossen...

 

Wir genießen die Sonne und kehren schließlich zum WOMO zurück.

Mittagessen können wir noch draußen, aber der Himmel zieht sich zunehmend zu und schließlich regnet es.

Eigentlich hatten wir noch eine Rundwanderung auf der Hochebene geplant, bevor wir wieder zu den Papageitauchern sehen. Daraus wird wohl nichts mehr - Kathrin ist darüber nicht traurig ;)

 

Als es eine geraume Weile später endlich aufhört zu regnen, marschieren wir doch los. Es ist noch nicht so spät wie am Abend vorher. Und der Aufstieg fällt uns wesentlich leichter.

Kathrin begibt sich gleich zu den Klippen, wir versuchen es rechter Hand bergauf. Doch der Wind nimmt ungemütlich zu und die Sicht wird auch noch schlechter - also kehren wir um und suchen Kathrin am Steilhang.

Hier sind wesentlich weniger Fotografen als gestern unterwegs, das Licht ist eigentlich auch schöner, weicher irgendwie. Die Brandung war gestern auch deutlich stärker, das wird der Grund dafür sein, dass heute mehrere Boote unterhalb der Klippen auf dem Wasser kreisen.

 

Wir sitzen einfach nur da und beobachten die An- und Abflüge der Vögel an den verschiedenen Felsen. 

Es sind scheinbar immer dieselben Landestellen, die bevorzugt werden. Da sitzt man eine Weile, putzt sich, meist gesellt sich ein zweiter oder dritter dazu. Und irgendwann erfolgt der Abflug nach unten.

Einige Papageitaucher haben ihre Höhlen mitten zwischen den Beobachtern. Sie verschwinden in den Felsritzen und lassen nur noch ihre eigenartigen Rufe hören.

 

Als es wieder anfängt zu nieseln, brechen wir auf. Bei unserem Eilmarsch bergab fängt es heftiger an zu regnen und wir werden durch und durch nass.

> mehr Fotos


Samstag, 28.07.2012: nach Ålesund

Am Samstagmorgen ist es grau und regnerisch.

Wir bezahlen, kaufen noch ein paar Souvenirs, u.a. auch den kleinen Bildband über Runde; und kurz vor 12 Uhr brechen wir in Richtung Festland auf. Zum Glück macht uns der Regen den Abschied leicht.

 

In Hareid haben wir Kaffeedurst, sehen aber die Fähre einlaufen und setzen lieber erst einmal über.

Als wir die Fähre verlassen haben, sind wir ziemlich schnell in einer anderen, hektischen Welt.

Mehrspurige Straßen, ungeduldige Autofahrer: wir nähern uns Ålesund. Die Großstadthektik erwischt uns aber bereits weit vom Zentrum entfernt.

 

Der Atlanterhavsparken ist zwar ausgeschildert, aber Scherzkekse haben wohl einzelne Schilder verdreht oder entfernt. So kreiseln wir auf der westlichsten Insel mehrfach, weil wir die 30-er-Zone anfangs nicht ernst nehmen.

Endlich finden wir den völlig überfüllten Parkplatz und stellen uns auf einen anderen, unbefestigten Platz davor.

Die Eintrittspreise sind erschreckend. Na gut.

Erst mal einen Kaffee, gemütlich am Hafenbecken sitzen und den Fischen zugucken.

Auf den Monitoren erscheinen Fütterungszeiten, wir lesen 15 Uhr, aber erst um 15 Uhr 30 erscheint der Taucher im großen Meeresbecken und füttert die Fische aus der Hand.

 

Beeindruckt wollen wir den Rest der Anlage erkunden, als die Durchsage ertönt: Unser Aquarium schließt in wenigen Minuten... es ist kurz vor 16 Uhr.

DAS DARF DOCH NICHT WAHR SEIN!  140 NOK je Person (da Kathrin selbstverständlich kein Kind mehr ist) für eineinhalb Stunden?!

Das ist echt Abzocke. Als ich meine Quittung anschaue, wegen der gebongten Uhrzeit, lese ich "00:24 Uhr" - toll, Kassenzeit geht auch noch falsch, Beschweren nützt also nix.

Wir kurven durch die graue Stadt wieder zurück. Durch mehrere Tunnel und Brücken gelangen wir über Giske (wo gerade ein Festival stattfindet, also alles durch Ordner kontrolliert wird) zur Insel Godøya, hier soll laut Karte ein Campingplatz sein.

 

Den Campingplatz finden wir (natürlich) nicht, wohl aber "No Camping"-Schilder an der herrlichen Küste.

Ein provisorisch eingerichteter Mini-Parkplatz macht uns neugierig. So laufen wir zum Hogsteinen fyr, einem schicken Leuchtturm. Auch mehrere Bautasteine stehen in der Gegend rum.

Als wir die "Nordkapp" einlaufen sehen, sind wir etwas versöhnt. Und als dann von der anderen Seite der Stadt die "Maasdam" ausläuft, müssen wir auch das festhalten.

Was nun? Eigentlich müssen wir wieder über die Festivalinsel und zahlreiche Tunnel bis ins Zentrum. Doch von Ålesund haben wir gründlich die Nase voll.

 

Wir biegen auf die Nebenstrecke über Ellingsøya ab, treffen auf die 661 und fahren kurzentschlossen auf der 659 Richtung Brattvåg weiter. Der Nebel krabbelt über die Berge, als wolle er uns vertreiben. Und kein Campingplatz am Weg.

Wir nehmen die Fähre nach Dryna, nur weg.

 

Über eine interessante Strecke gelangen wir nach Midsund. Und biegen auf den Sandneset Campingplatz ab.

Ein schöner Stellplatz mit Blick aufs Wasser, eine Dusche, was will man mehr...


Sonntag, 29.07.2012: zum Atlanterhavsveien

...und am nächsten Morgen Sonne und blauer Himmel! Wir frühstücken mit Blick aufs Meer, genießen die Farben...

 

Entsprechend spät geht es erst weiter. Als wir die Insel auf der 668 passiert  haben, sind wir am Fähranleger Solholmen.

Wir sind neben einem TINE-Milchtankwagen fast die einzigen Passagiere nach Mordalsvågen. Bereits beim Ablegen sticht uns in Fahrtrichtung etwas glänzendes ins Auge - ist das etwa schon Molde?!

Tatsächlich ist das Rica Hotel Molde bereits zu sehen.

Wir machen auf dem fast leeren Parkplatz halt und sind von der Aussicht über den Romsdalfjorden begeistert.

 

Schließlich nutzen wir noch die Entsorgungsstation, tanken unser Wohnmobil wieder voll und fahren auf der 64 in Richtung Norden. Als der Tunnel in Sicht kommt, biegen wir allerdings rechts ab und fahren ein riesiges V - an der Skarstua vorbei.

Unser Reiseführer empfiehlt uns die Fahrt über Bud - deshalb biegen wir auf die 664 ab.

In Bud wimmelt es von Menschen (Sonntag u n d Sonne) - wir haben Mühe, einen Parkplatz zu finden.

Der Hafen ist so recht farbenfroh und von weitem sehen (und hören) wir die Möwenkolonie unterhalb des Ergan Küstenwalls.


Weil wir heut noch die Atlantikstraße passieren wollen, halten wir uns nicht länger auf, sondern fahren auf der 235 Richtung Hustad.

Es gibt an der wunderschönen Schärenküste noch einige schöne Rastplätze - aber leider meist gut gefüllt. Alle nutzen das schöne Wetter.

Am Horizont entdecken wir die "Nordlys" der Hurtigruten und freuen uns, dass sie wieder fährt.

 

Schließlich kommen erste Brücken in Sicht und die geschwungene Haupt-Brücke ist aus der Ferne zu sehen. Schön.

Aber die Parkplätze davor und dahinter sind übervoll, so müssen wir weiterfahren.

Kathrin ruft plötzlich "da war ein Seehund!", wir können aber nicht sofort schauen und so verpassen wir ihn.

D e n besonderen Blick auf die Brücke gab es also für uns nicht, nur vom Lyngholmen aus haben wir einen schönen Blick zurück über das glitzernde Wasser.

Und dann sind wir schon auf Averøya, das ging eigentlich viel zu schnell.

Kurz entschlossen fahren wir an der nächsten Möglichkeit nach links, zum Wasser. Es ist ein Campingplatz auf der Karte verzeichnet und nach unendlicher Fahrerei über schmale Wege erreichen wir tatsächlich Ljøsøya. Der Platz liegt idyllisch, es gibt kurz gemähte Nischen mit Stromanschluß und für den nächsten Tag bestellen wir Frühstücksbrötchen.

 

Am Abend laufen wir über die Felsen ans Meer und sehen die Brücken in der Ferne. Die Aussicht auf die Berge über die Felseninseln ist phantastisch. In der Abendsonne liegt das Meer still und friedlich.

Nur die bissigen Gnitzen stören den Abend gewaltig.


Montag, 30.07.2012: nach Bremsnes und retour > zum Gjøra-Camping

Schade! Am nächsten Tag ist alles grau und diesig.

Beim Frühstück macht eine Schar Reiher mächtiges Spektakel hoch in den Lüften - als wir genauer hin schauen, beobachten wir einen Greifvogel (Adler?) der gemeinschaftlich vertrieben wird.

 

Etwas lustlos fahren wir los bis nach Bremsnes, zum alten Fähranleger. Hier halten wir Rat: Tunnel und Brücke sind für unser acht Meter langes WOMO wirklich teuer.

Wollen wir wirklich so viel löhnen, um diese Stadt zu sehen?

Nö.

Kurzentschlossen drehen wir um, vielleicht ist ja bei dem Schietwetter auf dem Atlanterhavsvegen weniger los...

 

Es ist nicht ganz so voll wie gestern an den Brücken, aber der schönste Parkplatz ist dennoch wieder voll belegt. Naja, abgehakt.

 

Diesmal fahren wir auf der 64 Richtung Molde. Und wieder außenrum - an der Skarstua machen wir Rast und lassen uns Waffeln und Eis gut schmecken.

Durch den Fannefjordtunnel und entlang des Langfjorden und Sunndalsfjorden geht es nach Sunndalsøra.

Selbst bei diesem Wetter kann man die Steilhänge des Tals erahnen. Wie schön könnte das erst bei Sonne aussehen? Schließlich entdecken wir sogar einen Sonnenfleck

:)

 

Wir lesen von Åmotan - dem Zusammenfluß mehrerer Wasserfälle und Bäche und machen kurzerhand auf dem Gjøra-Camping halt. Vielleicht ist ja morgen das Wetter besser...


Dienstag, 31.07.2012: nach Andalsnes über das Dovrefjell


Es bleibt grau, allerdings wenigstens zeitweise trocken.

Wir wollen wandern und fahren Richtung Jenstad, die Straße ist wahnsinnig schmal und ich bin nicht sicher, ob das eine gute Idee war...


Einen Parkplatz mit Automaten finden wir jedenfalls und marschieren steil bergauf durch den Wald. Zwischendurch haben wir tolle Ausblicke auf das Tal.

Nach einiger Anstrengung sehen wir endlich den großen Wasserfall  Linndalsfallet. Der Weg führt recht gut ausgeschildert weiter, man könnte auch eine Rundwanderung machen.

Als wir den Bach oberhalb des Wasserfalls überqueren, fängt es jedoch hartnäckig an zu regnen.


Also kehren wir um und wandern auf dem Fahrweg wieder bergab.

Im Regen kehren wir zurück auf den RV 70 und fahren bei interessanten Lichtverhältnissen nach Oppdal und über das Dovrefjell.


Immer wieder reißen die Wolken auf und lassen für wenige Minuten die Sonne durch.

An einer Stromschnelle der Driva mit Parkbucht machen wir Rast und kochen Mittag.

Und nutzen natürlich die Zeit mit der Kamera...

In Dombas biegen wir wieder rechts ab, entlang der Rauma begleitet uns immer noch die Bahnstrecke. Als ich die erste Steinbrücke entdecke, halte ich an und wir sind begeistert.

Noch wissen wir nicht, dass an der Kyllingbrua, einer größeren Brücke mit mehreren Bogen, ein Aussichtspunkt ausgeschildert ist ;)

Bis wir den Wegweiser entdecken und zu dritt hinunter laufen.

 

Immer steiler werden die Berghänge. Wir beschließen, heute nicht mehr über den Trollstigen zu fahren, sondern erst am nächsten Tag. Nur zu gern folgen wir dem Hinweisschild zum Bakken-Camping.


Mittwoch, 01.08.2012: über Trollstigen und Geiranger zum Sognefjell

 

Am Morgen sind wir positiv überrascht: blauer Himmel, zumindest stellenweise!


Nach dem Frühstück fahren wir zuerst zum Tanken und Schauen nach Andalsnes - die Stadt liegt herrlich am Fjord und das Fjordufer entlang wäre mit Sicherheit auch eine Reise wert.

Wir reißen uns los, kehren um und fahren ins Isterdalen.

Bereits am Fuß der Serpentinenstraße sind die Parkbuchten gut gefüllt. Gewaltig steigen die Berge zu beiden Seiten des Tals und vor uns auf.

Wir halten uns eine Weile unten am Bach auf, machen viele Fotos und beobachten den Verkehr. Reisebusse fahren in Kolonne, teilweise läuft ein Begleiter vorneweg und dirigiert den Gegenverkehr.

Als wir dann den Weg bergauf beginnen, gelingt uns an den schönsten Stellen leider kein Halt, so fahren wir durch bis ganz nach oben.

Erst am Besucherzentrum laufen wir zu den Aussichtsplattformen, drängeln uns quasi durchs Gewühle. Von Badeschlappen über Hackenschuhen bis zu Bergstiefeln begegnet einem so alles mögliche auf dem Laufsteg.

:)

 

Mit dem Wetter haben wir ja wirklich großes Glück - die Straße selbst ... naja, es gibt unbekanntere, weniger ausgebaute aber genauso spektakuläre Strecken mit weniger Besuchern ;)

Auch in den Souvenirläden schauen wir uns ausgiebig um, bis wir dann den RV 63 weiterfahren.

Nur kurz danach, an der Grenze der Rauma Kommune, machen wir an einem wunderschönen Felsplateau halt: imposante Gipfel, massenhafte Steintürmchen und herrliche Aussicht um uns her.

 

Die Fahrt geht weiter nach Valldal, mit der Fähre nach Eidsdal und weiter auf dem RV 63 nach Geiranger.

Erster Halt Ørnevegen. Etwas abseits der Plattform gelingen uns schöne Fotos, zwei Kreuzfahrtschiffe ankern im Fjord. Die "Brilliance of the seas" und die "Costa Pacifica".

 

Als der Reisebus von Gruber aus Graz weiterfährt, ist auch Platz auf der Aussichtsplattform ;)

Es nieselt leicht, doch trotzdem ist die Aussicht über den Fjord traumhaft.

 

Auf der Weiterfahrt stoppen wir noch kurz am Fjordufer und schauen eine Weile zu den Schiffen, bevor uns der Nieselregen vertreibt.

In Geiranger ist es voll, richtig voll. Buskolonnen kommen uns entgegen, die leeren Busse fahren wieder bergauf und schieben uns vor sich her. Nur weg!

 

Leider fehlt uns auch die Ruhe, um nach dem Ausgangspunkt der Wanderung zum Storseterfossen zu suchen - aber da das Wetter sowieso eher unbeständig ist, verwerfen wir diese Idee wieder.

 

An der Flydalsjuvet folgt der nächste obligatorische Fotostop.

Mit unserem WOMO passen wir leider nicht durch den Knuten, ein weiteres Highlight auf dem Weg nach oben. Entlang der Serpentinen liegt noch relativ viel Schnee.

Wir sind irgendwann in den Wolken - den Weg hinauf zur Dalsnibba lassen wir auch aus, da es wieder regnet.

Jetzt müssen wir uns wieder entscheiden: Gamle Strynefjell oder RV 15? Da Micha langsam etwas Zeitdruck aufbaut, nehmen wir die kürzere Strecke. Und werden mit einem Wahnsinns-Regenbogen belohnt! Von hinten türmen sich drohend die Wolken auf.

 

Eigentlich ja ein Umweg - aber bei diesem Wetter zieht es uns aufs Sognefjell - wie mag es da erst aussehen?

Entlang der Otta begeistern uns auf der Fahrt bis Lom noch einige schnelle Wechsel von Sonne und Regen.

 

Als wir endlich ganz oben sind, ist es bereits gegen 21 Uhr.

Tiefhängende Wolken, am westlichen Horizont eine letzte Ahnung von Sonne und eisig kalter Wind. Und wenige Autos.

Wir beschließen, hier zu übernachten, es gibt noch eine Kleinigkeit zum Abendbrot und wir hoffen auf den nächsten Morgen ;)


Donnerstag, 02.08.2012: über Tindevegen und Snøvegen nach Süden

Früh erwarten uns aber Kälte, Regen und tiefhängende Wolken. Kathrin ist noch im Tiefschlaf, so starten wir talwärts, um einen Frühstücksplatz zu suchen.

 

Wir fahren in den Wolken nach Øvre Årdal, über den Tindevegen. Die letzten Kurven fast unten sind mit dem WOMO bei Gegenverkehr doch schmaler, als ich sie in Erinnerung hatte. ;)

Da wir nach Lærdal und zum Snøvegen wollen, bleibt uns nur der Weg am Fjord entlang. Man kommt kaum zum Halten zwischen den Tunneln, und mit drängelnden LKWs von hinten ist jeder Stop ein Wagnis.

An einem Rastplatz am Fjord frühstücken wir, auch hier im Regen.

 

In Lærdal halten wir kurz, bevor wir die schmale Straße hinauf aufs Fjell befahren. Wir fürchten, auch hier in Regen und Grau zu landen, doch langsam aber sicher lassen wir die Wolkenschicht unter uns. Blauer Himmel! :)

 

An "unserem" Wasserfall halten wir wieder und fotografieren eine Weile.

Auf der schneereichen Hochebene bieten sich durch die tiefhängenden Wolken besonders schöne Motive.

Eigentlich wollen wir gar nicht weiter, wieder abwärts. Wie es wohl am Aurlandsfjord aussieht?

Einige Zeit fahren wir wieder in den Wolken, dann liegt der Stegastein in der Sonne vor uns. Wahnsinn!

Hier könnte man ewig bleiben...

 

Nun folgt neue, völlig unbekannte Strecke für uns. Die Fahrt hinunter zum Fjord ist ein Erlebnis. Durch Aurland fahren wir ohne Halt, dann passieren wir den Kreisel mit der Abfahrt zum Tunnel. Es folgt der Vassbygdtunnel, und kurz darauf stehen wir vor einer roten Ampel.

Bei Grün fahren wir durch mehrere sehr enge, kurvenreiche, verschlungene Tunnel - immer aufwärts. Und sind plötzlich wieder im Nebel.

Nach dem Nesbøtunnel ist es dann wieder sonnig. Durch wunderschöne Landschaft, an Seen und Flüssen vorbei führt der RV 50 nach Hol. Wir biegen nach rechts ab, auf den RV 7 bis nach Geilo, dann folgen wir dem RV 40 in Richtung Kongsberg.

 

Und dann, kurz vor Uvdal - sehen wir unseren ersten Elch!

Wir halten am Straßenrand, es ist wenig Verkehr, und wir beobachten und fotografieren ihn. Endlich hört auch Kathrin unter ihren Kopfhörern auf dem Bett unser Rufen und springt nun aufgeregt mit ihrer Kamera zum Fenster.

Langsam rollen wir endlich weiter und der Elch hüpft mit Leichtigkeit über den Zaun in den Wald.

 

Nun schauen wir die nächsten Kilometer umso aufmerksamer an den Straßenrand, aber es bleibt der einzige...

Einen schönen Campingplatz zum Übernachten finden wir nicht wirklich, so stellen wir uns zu einem LKW auf einen Rastplatz in der Nähe von Flesberg.


Freitag, 03.08.2012: Heimwärts nach Schweden

 

Wir fahren zeitig weiter, in Kongsberg wird gefrühstückt.

 

Den Oslofjord überqueren wir mit der Fähre von Horten nach Moss - und treffen auf die unfreundlichste Schalter-Dame unseres ganzen Urlaubs. In Moss tanken wir noch, bevor wir auf die E 6  in Richtung Süden fahren.

Wie immer machen wir kurz Rast am Svinesundsparken in der Nähe von Halden.

Die Autobahn durch Schweden fährt sich entspannt, etwas langweilig. Es ist sonnig und warm.

Als wir am Laxbutiken anhalten, werden wir von Dohlen belagert. Sehr neugierig nähern sich die Vögel den Autos, um Kekse oder anderes zu erhaschen. Wir beobachten, wie sie "Kolibri" spielen, um Insekten vom Kühlergrill abzupicken. Dohlen haben übrigens blaue Augen - das haben wir bis heute auch nicht gewusst.

 

Südlich von Åsa machen wir Stop am Rågolund-Camping. Es ist ein Platz mit vielen Dauercampern - aber gemütlich. Die Duschen sind etwas gewöhnungsbedürftig, aber wir kriegen auch das hin ;)

Viele Katzen wohnen hier, freilaufende und auch angeleinte - die neugierigsten von ihnen müssen natürlich unser WOMO untersuchen.

Nach dem Essen verbringen wir den Abend am sehr fotogenen Strand.


Samstag, 04.08.2012: Heimwärts nach Dänemark

Irgendwie bummeln wir heute, so dass wir erst am späten Vormittag losfahren. Zwei Stunden später sind wir in Helsingborg. Mit der "Tycho Brahe" geht es reibungslos nach Helsingør.

Und nun? Eigentlich haben wir noch reichlich Zeit, unsere Fähre ab Gedser fährt erst am Sonntag.

Nach Møn oder mal zu Abwechslung Stevns Klint? Møns Klint kennen wir schon, wissen auch nicht, ob wir an den Strand herunterkönnen - also auf nach Støre Heddinge zum Stevns Klint.

Die Anfahrt von der E 55 aus ist etwas abenteuerlich und dauert ewig.

Als wir ankommen, ist es nieselig-grau. Wir sind nicht die einzigen - eine Hochzeitsgesellschaft ist zu Gast und begibt sich zum Fotoshooting an die Klippen.


Nach dem Essen erkunden wir die Gegend.

Ein Teil der Kirche ist 1928 mit den Klippen abgestürzt - nun kann man vom "Balkon" aus nach unten schauen.

Nach geraumer Weile zeigt sich die Abendsonne noch einmal von ihrer schönsten Seite und wir laufen an der Steilküste entlang zum Leuchtturm, den man weithin sehen kann.

Es ist wunderschönes Fotolicht, eigentlich wie in Norwegen...

;)

Der Leuchtturm befindet sich auf einer alten Militäranlage, die man scheinbar auch besichtigen kann. Natürlich nicht abends...

Und auf den Turm kann man offensichtlich auch.

 

Langsam schlendern wir wieder zurück. Der Parkplatz hat sich bis auf einige WOMOS und Angler geleert.


Samstag, 05.08.2012: Heimfahrt

 

Sehr zeitig am frühen Morgen werden wir wach. Wir schauen kurz zur Kirche und übers Meer - dann genießen wir unseren Cappuccino neben dem WOMO in der Morgensonne.

 

Gegen 7 Uhr fangen die Glocken der neuen Kirche direkt neben dem Parkplatz an zu läuten - es ist Sonntag :)

 

Kurz vor 10 sind wir bereits in Gedser. Der Fährhafen wird umgebaut, wir werden  kreuz und quer über das Gelände geleitet.

Um auf der 11-Uhr Fähre mitzukommen (gebucht hatten wir die 13-Uhr Fähre), werden wir in die Wartespur geschickt - sind aber die ersten in der Reihe ;)

 

Nicht ganz pünktlich rollen wir dann auf die "Kronprins Frederick" - die "Berlin" ist also doch noch nicht fertig.

Beim obligatorischen Spaß-Bierbüchsen-Kauf entdeckt Micha eine tolle Sache für Kinder und Autofahrer: Schokoladenmilch in Dosen! :)

Trotz des Windes verbringen wir die Überfahrt an Deck, zum Ende windgeschützt am Heck. Kurz vor Rostock kommt noch Regen dazu.

Gegen 13 Uhr rollen wir von der Fähre und starten die Heimfahrt über die A 19 - A 24 - A 10 - A 2  nach Hause.

 


Fazit: es war mal wieder viel zu kurz...